Es spielen: Doris Bauer, Anja Gatterer, Barbara Hechenleitner, Sebastian Greiter, Monika Haslauer, Ullrike Havlena, Walter Herrnegger, Karin Schrittwieser, Sophie Tschurtschenthaler, Romana Vill
OFF Stimme: Nikolaus Granbacher
Regie: Andrea Hügli
Leitung: Gertraud Kopp
Ausstattung: Nikolaus Granbacher
Rechte bei: Kaiser Verlag
Wir danken: Pflegedienstleiterin Alma Felic, Evelin Tonko und Robert Gruber
Premiere: 26.11.2016
Die Autorin Theresia Walser über ihr Theaterstück „King Kongs Töchter“:
Das Stück spielt in einem Altersheim. Eine kleine vergessene Gesellschaft in der Endsituation. King Kongs Töchter sind die Pflegerinnen. Drei junge Frauen, die daran zweifeln, ob das wirklich ein Beruf sein kann, ein Beruf, in dem letztendlich nichts gelingt. Dieser Hilflosigkeit wollen sie sich nicht überlassen, was sie zu Ende bringen, soll glanzvoll sein. Sie betreiben den Tod als vitales Spiel, inszenieren die Alten in Todesszenen großer Stars... Gestorben wird an den Todestagen der Vorbilder. Der Tod ist ein Termin, sagen sie, wir sind die Chefdisponentinnen. Das Stück spielt in einer Nacht, einerseits beschreibt es den Vorgang einer solchen Inszenierung, eine alte Frau soll als Mae West auf dem Sofa sterben. Andererseits beschreibt es splitterhaft die Unruhe der alten Bewohner in ihrer schlaflosen Zeit. Doch mittenhinein stolpert Rolfi, ein junger Kerl von der Straße, ein Abenteurer …
Die Pflegerinnen übertreiben, denn‚ “Sterben ist klein genug, da darf man ruhig übertreiben.“ Der Tod wird zum Fest, „wer will schon zusehen, wie du hier langsam in die Matratze sickerst“. Skrupel haben die drei nicht, ganz im Gegenteil, sie sind ziemlich stolz auf ihre finalen Inszenierungen. Walsers Figuren beflegeln sich mit Schweinereien, vergnüglichen Obszönitäten, träumen von sexuellen Exzessen, das Morden in ihrem Stück lehrt nicht das Fürchten, es lässt einen schmunzeln. In einem Interview sagt die Autorin: „King Kongs Töchter ist ja auch eine Komödie, vielleicht eine schmerzhafte Komödie. Eine, in der man bestenfalls über den Schrecken lachen können soll. Das Lachen über den Schrecken macht den Schrecken sicher nicht kleiner, aber für einen Moment befreit man sich im Gelächter von einer gewissen Befangenheit und auch Angst.“
Theresia Walser, Tochter des Autors Martin Walser, ist Verfasserin von vielen Theaterstücken, die in Deutschland, der Schweiz und Österreich aufgeführt werden.